Home \ Themenliste \ Bunker in Berlin \ Bunkerbilder

Bunker in der Pallasstrasse


Strasse Stadtteil Verwendung Typ
Pallasstrasse Schöneberg Zivilschutz Hochbunker

Dieser 20 m hohe, ab 1943 von Philip-Holzmann mit mehreren Hundert russischen und ukrainischen Zwangsarbeitern gebaute Bunker wurde bis zum Kriegsende nicht fertig gestellt. Die 3 Meter dicke Stahlbetondecke war noch nicht vollständig gegossen worden, der Bunker konnte aber schon für den Zivilschutz freigegeben werden. Der Bunker selbst war als befestigtes Fernmeldeamt geplant, das zivile Fernmeldeamt ist noch heute nur eine Straße hinter dem Bunker entfernt. Im ersten Obergeschoss wurden schon die technischen Geräte dafür eingebaut.
Der Bunker befand sich bei dem Standort des Sportpalastes, in dem Joseph Göbbels seine Rede über den totalen Krieg gehalten hatte, nur ein kurze Zeit später wurde mit dem Bau begonnen.
Die Zwangsarbeiter wurden in einer geräumt Schule nebenan untergebracht, und mussten bei Luftalarm in den oberen, unsicheren Räumen des Rohbau Schutz suchten. In die Schule viel im Februar 1945 eine Luftmine und tötete zahlreiche Kriegsgefangene.
Nach dem Krieg fanden in dem Bunker amerikanische Sprengungen statt, da jedoch nur Zwischenwände beschädigt wurden wird vermutet, dass sich dabei lediglich um Sprengübungen handelte. In den fünfziger Jahren gab es Pläne, eine Hochgarage aus dem Bunker zu machen, es wurde in ihm ein Jugendheim und ein Obdachlosenheim eingerichtet. In dem Film "Der Himmel über Berlin", ist auch dieser Bunker zu sehen.
1974 bis 76 wurde der Bunker von einem Hochhaus, dem so genannten Sozialpalast mit 514 Wohnungen überbaut. Deshalb musste für die spätere Zivilschutznutzung eine 2 m dicke Stahlbetonplatte zum zusätzlichen Schutz gegen Trümmer auf dem Bunker errichtet werden. In den Achtzigern wurde ein Bild von Siegurd Wendland auf den Bunker gemalt, es zeigt das kriegszerstörte Viertel Schöneberg.
Mitte der achtziger Jahre wurde der Bunker dann für den Zivilschutz für 10 Millionen D-Mark vom Senat reaktiviert und ausgebaut. Er hat Platz für 4.809 Personen, die sich in ihm bis zu 10 Stunden aufhalten können. 1989 war dann der Ausbau des Bunkers fertig gestellt. In ihm befinden sich 450 Betten zur Einrichtung für ein Notkrankenhaus, auch kann ohne Heizung eine Temperatur von 10 bis 12 Grad erreicht werden, allein durch die Wärme der schutzsuchenden Menschen. Auch werden in ihm schon Essensration sowie Decken und weiteres Zubehör eingelagert.



Weitere Bilder:

Ansicht der Rückseite des Bunkers

Zurück zur Übersicht