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Bunkeranlagen unter dem Flughafen Tempelhof


 
Strasse Stadtteil Verwendung Typ
Flughafen Tempelhof (Columbiadamm) Tempelhof Lager mehrere Tiefbunker

Dieses Gebäude wurde unter der Leitung des Architekten Ernst Sagebiel im nationalsozialistischen Stil errichtet, die neue Abfertigungshallen wurden jedoch bis zum Kriegsende nicht fertig gestellt. Der von 1936 bis 1941 erbaute Flughafen sollte u.a. das neue Lufthansa-Hauptquartier werde. Flächenmäßig war und ist er der größte zusammenhängende Gebäudekomplex Europas, der in 12 m Tiefe von 4,5 km langen Versorgungstunnels, Luftschächten, Rohre für Dampf-, Kondens- und Heißwasser durchzogen wird. Außerdem gab es ein eigenes Heizkraftwerk, ein Wasserwerk (mit einem Wasserspeicher, der schon im Hinblick auf den Krieg errichtet wurde), Tresorräume und Luftschutzräume. Sie wurden in den entstandenen Wartungsräumen und deren Zwischenräumen errichtet.
Einer davon war ein Bunker, in dem geheimes Filmmaterial lagerte. Als Soldaten der Roten Armee versuchten, die 30 cm dicke Stahltür auf zu sprengen, geriet das Filmmaterial in Brand glimmte zwei Wochen lang mit bis zu 2000 Grad. Von dem Inhalt der in dem 10 Räume großen und drei Stockwerke hohen Bunker gelagerten Filmrollen ist nichts mehr übrig geblieben.
Es soll bis zu 80 Luftschutzkeller in insgesamt 900 Räumen gegeben haben. Einer davon war der sog. Lufthansa Bunker, er diente als Wartesaal der Flugreisenden bei Luftangriffen. Das Bemerkenswerte an ihm sind die Wandbemalungen nach Motiven von Wilhelm Busch, die einer friedliche Stimmung ausstrahlen sollten. Weiterhin sind noch Maschinenreste und ein Notausgang erhalten geblieben.
Unter der Grünanlage am Columbiadamm soll sich auch ein Luftschutzkeller befunden haben.
Unter einem Hangar beim Columbiadamm befindet sich ein weiterer Bunker aus gegossenen Rundbögen. Hier wurde in den achtziger Jahren bei Manövern der US-Streitkräfte in Berlin ein Hauptquartier eingerichtet.
In einem Eisenbahntunnel, der sich mit 380 m Länge unter dem Flughafenareal erstreckte, wurde während des Krieges eine unterirdische Produktion von Junker JU 87, Junker JU 88 und monatlich ca. 70 Focke-Wulf FW 190 aufrecht erhalten. Das Anschlussgleis kommt vom Bahnhof Hermann-Postbrunnstraße, die Tunneleinfahrt bei den Posthöfen ist heute noch erhalten.

Heute dient der Flughafen Tempelhof vor allem für den Regionalverkehr und als Flughafen für Privatflieger, da er für den regulären Flugverkehr viel zu klein geworden ist.



Weitere Bilder:

Flugzeug auf dem Rollfeld 

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