Home \ Themenliste \ Die Maginot-Linie
Die Maginotlinie
Entstehung
Den Sieg über Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg hat Frankreich teuer bezahlt, es gab sechs Millionen Tote, Nordfrankreich war verwüstet, und durch die enormen Militärausgaben waren hohe Kriegsschulden entstanden. Nochmals sollte es nicht zu einem Krieg auf französischem Boden kommen.
Der Versailler Vertrag sollte für Frankreich eine künftige Bedrohung durch Deutschland ausschließen. Man versuchte Deutschland militärisch und wirtschaftlich so zu schwächen, dass es keine Angriffsvorbereitungen mehr treffen konnte. Der Vertrag war auf politischer Seite das Bestreben Frankreichs, einen kommenden Krieg zu verhindern.
Auf militärischer Ebene wurde diskutiert, wie man zukünftig auf ein erstarkendes Deutschland reagieren sollte. Es gab zwei gegensätzliche Positionen in der französischen Armeeführung. Eine Gruppe unter Marschall Foch war der Ansicht, dass die beste Verteidigung eine offensive Einstellung sei. Bei Gefahr sollte ein sofortiger Gegenangriff über den Rhein geführt werden.
Die andere Gruppe, deren Anhänger u. a. aus Pétain und anderen hohen Generälen bestand, war für die absolute "Unversehrtheit des nationalen Territoriums", d.h. keinem Feind sollte es möglich gemacht werden, französischen Boden zu betreten und zu verwüsten. Zu diesem Zweck war es notwendig, eine feste Verteidigungslinie in der Nähe der Grenze zu errichten, die so lange feindlichen Angriffen standhält und den Vormarsch blockiert, bis alliierte Streitkräfte eintreffen würden. Vor allem die Erfahrungen aus dem Kampf um Verdun haben bewiesen, dass Festungen offensive Gegner sehr wohl stoppen können, wenn sie auf dem modernsten Stand der Technik waren.
Diese einflussreichen Generäle, sowie Pétain, setzten sich letztendlich durch. Als weiterer Grund für eine umfangreiche Verteidigungslinie kam ihnen die demographische Situation zugute. Der potentielle Gegner Deutschland hatte nicht nur eine höhere Einwohnerzahl als Frankreich, wegen der Verluste im Ersten Weltkrieg bestand die Gefahr, dass es in den 30er Jahren zu einem weiteren Mangel an französischen Wehrdienstleistenden kommen könnte.
Ausbau
Für die Entwicklung und Planung wurden folgende drei Grundsätze festgelegt:
-es sollte nie wieder zu einem Krieg auf französischem Boden kommen, dabei sollten besonders die grenznahen Industriegebiete geschützt werden.
-die Anlage sollte den bevölkerungsmäßigen Vorteil Deutschlands kompensieren, die Grenze konnte mit weniger Soldaten verteidigt werden
-die Soldaten sollten ein Schild darstellen, hinter dem sich die französische Armee bei einer konkreten Bedrohung mobilisieren könne
Marschall Pétain nannte die Maginotlinie treffenderweise ein im Frieden präpariertes Schlachtfeld. Entsprechend den linearen Gräben des Ersten Weltkrieges sollte sie eine durchgehende Befestigungslinie werden. Pétain setzte sich damit gegenüber den Planungen einer Serie von Verteidigungszonen durch.
Allerdings zwangen Kostengründe die Konstrukteure zu einer schwerpunktmäßigen Verteilung der Anlagen. So sahen die Planungen für die Rhein-Grenze sowie den Bereich in Nordost-Frankreich einen verstärkten Ausbau vor, wegen der direkten Bedrohung durch die nahe deutsche Grenze.
Die Grenze zu Belgien wurde nicht befestigt. Man dachte, dass der Gebirgszug der Ardennen ein unüberwindbares Hindernis darstellen würde, über die keine ernst zunehmende Streitmacht gelangen könne. Man war der Meinung, dass die Grenze zu Belgien nur in Belgien verteidigt werden könne und man zur Not die belgische Armee unterstützen könne . Auch hatte Belgien ein eigenes, relativ modernes Festungssystem, auf das man sich verlassen und das man gegebenenfalls gemeinsam verteidigen könne.
Man würde sich also auf die Baumaßnahmen in der Grenzregion zu Deutschland konzentrieren und in Nordfrankreich hingegen nur feldmäßige Stellungen errichten. Ein Armeekorps in Belgien sollte die Grenzsicherung übernehmen. Hinzu kam der Ausbau in den Alpen. Das faschistische Italien unter Mussolini hatte Ansprüche auf die französischen Städte Savoyen und Nizza erhoben.
Technischer Aufbau
Die Maginotlinie war nicht in die Tiefe gestaffelt, dafür aber stellenweise sehr stark befestigt. Mobile Bodentruppen und außerhalb der Bunker operierende Feldartillerie sollten die Befestigungswerke unterstützen und vor seitlichen Angriffen schützen. Die Maginotlinie verlief ungefähr 5 bis 10 Kilometer hinter der eigentlichen Grenze, dies hatte den Vorteil, dass man das voraussichtliche Kampffeld genauestens kannte und die Artilleriegeschütze schon auf vorher bestimmte Ziele eingeschossen waren. Es wurde darauf geachtet, dass die meisten Werke auf Hügeln und Höhenzügen lagen, um optimale Sicht- und Feuerfelder zu erreichen.
Die Befestigungen in Nordostfrankreich waren die stärksten der ganzen Linie, sie waren prägend für die Propaganda und das Bild der Maginotlinie. Da ein Angriff zumindest mit Infanterie überall möglich war, wurde hier eine fast durchgehende Linie gebaut. Es waren jedoch nur die Panzersperren und Infanteriehindernisse in Form von vertikal in den Boden gerammten Eisenbahnschienen sowie Stacheldraht mit Minenfeldern als wirkliches kontinuierliches Band vorhanden.
Panzersperren
|
||||||||
In den Boden gerammte Eisenbahnschienen beim Großwerk Lembach | Stacheldrahthinderniss beim Großwerk Lembach | |||||||
Stacheldrahtsperre bei der Intervallkasematte Hatten | Straßensperrelemente beim Großwerk Schoenenbourg | |||||||
Schleuße, die einen Bach aufstauen sollte, bei Dambach | Panzersperren bei der Intervallkasematte Hatten | |||||||
Intervall-Kasematten
|
||||||||
Intervallkasematte Dambach-Sud | Intervallkasematte Dambach-Sud von der Feindseite aus gesehen | |||||||
Die Eingangstür, mit Baujahr | Intervallkasematte Dambach-Neuhoffen (Museum) | |||||||
Intervallkasematte Oberroden-Sud | Panzersperren bei der Intervallkasematte Hatten | |||||||
Intervallkasematte Hatten, der grüne Kasten im Vordergrund ist der gepanzerte Suchscheinwerfer | Eingang mit "Zugbrücke" der Intervallkasematte Hatten | |||||||
kleinere Bunkeranlagen
|
||||||||
Scharte des Bunkers bei Langensoultzbach | Im Innern des Bunkers bei Langensoultzbach | |||||||
Bunker in Dambach mit 2 Scharten, Schusslinie entlang Bach | Größerer Bunker mit mehreren Scharten in 2 Richtungen bei Rott | |||||||
Kleinerer Bunker zwischen den Intervall-Kasematten bei Hunspach | Kleiner MG-Bunker bei Lembach (eigentlich ein überdachtes Betonschild) | |||||||
Kleiner (Beobachtungs-) Bunker beim Großwerk Hochwald | Befestigtes Haus in Schleithal, unmittelbar hinter der Grenze | |||||||
Die Infanterie-Unterstände (Abris)
|
||||||||
Der Abri de Grasserloch, beim Großwerk Schoenenbourg | Abri de Hatten (Museum) | |||||||
Der Eingang mit Zugbrücke | MG der Eingangsverteidigung | |||||||
Der Schlafsaal | Die Küche | |||||||
Kampfblöcke
|
||||||||
MG-Panzerdrehtrum, Großwerk Hochwald | MG-Kuppeln, Großwerk Hochwald | |||||||
135mm Panzerdrehturm, Großwerk Hochwald | Zerstörte Infanteriekasematte, Großwerk Hochwald | |||||||
Artilleriekasematte, Großwerk Hochwald | Scharten der Artilleriekasematte, Großwerk Hochwald | |||||||
Artilleriekasematte, Großwerk Hochwald | Andere Ansicht der Artilleriekasematte, Großwerk Hochwald | |||||||
Infanteriekasematte des Großwerkes Schoenenbourg | 81mm Granatwerfer-Kuppel, Großwerke Schoenenbourg | |||||||
MG-Drehturm, Großwerke Schoenenbourg | MG-Glocke des Großwerkes Lembach | |||||||
Beobachtungskuppel, Großwerk Lembach | 75mm - Turm des Großwerkes Lembach | |||||||
Unter den Kampfbunkern
|
||||||||
Unterseite des 75mm - Turms, Großwerke Lembach | Komanndostand des 75mm - Turms | |||||||
Kommunikationssystem, ähnlich einem Schiffs-Telegraphen | Munitionstransport auf Feldbahnwägen | |||||||
Kommandostand
|
||||||||
Der Kommandoraum | Verbindungsstollen beim Kommandostand | |||||||
Eingangsbereich der Ouvrages
|
||||||||
Der Personen-Eingang des Großwerkes Schoenenbourg | Der Personen-Eingang des Großwerkes Schoenenbourg | |||||||
Der Munitions-Eingang, Großwerk Schoenenbourg | Der Munitions-Eingang, Großwerk Lembach | |||||||
Der Personen-Eingang des Großwerkes Lembach | MG-Eingangsverteidigung des Großwerkes Lembach | |||||||
Der Munitions-Eingang des Großwerkes Simserhof | Eingangsverteidigung (MG+PAK) des Großwerkes Simserhof | |||||||
rückwärtiger Versorgungsbereich, Großwerk Lembach
|
||||||||
Die Küche | Der Notausgangsstollen | |||||||
Der Schlafsaal | Operations-Saal | |||||||
Verbundungsstollen | Panzertür im Verbindungsstollen | |||||||
Dieselmotor im "Kraftwerk" des Großwerkes | Elektrizitätsanlage | |||||||
Als Besonderheit verfügte das Großwerk Lembach über einen Schrägaufzug zum Munitionstransport | Der "Hauptbahnhof" konnte auch als Briefing-Room / Kino genutzt werden | |||||||
Panzerkuppeln
|
||||||||
75mm - Turm des Großwerkes Lembach | MG-Drehturm vor dem Großwerk Schoenenbourg | |||||||
MG-Kuppeln, Großwerk Schoenenbourg | MG-Panzerdrehtrum, Großwerk Hochwald | |||||||
Beobachtungskuppel, Großwerk Lembach | MG-Glocke, Großwerk Lembach | |||||||
Intervallkasematte bei Marckolsheim (Museum), bei Sélestat am Rhein
|
||||||||
Scharten auf der inken Seite | Gesammtansicht der Cassematte 35-3, Blick auf den Eingangsbereich | |||||||
Die Hauptkampffront auf der rechten Seite, noch mit Stacheldraht | Die MG- und Beobachtungskuppeln aus zentimeterdickem Stahl | |||||||
Bewaffnung der Maginotlinie
|
||||||||
75 mm Geschütz, diese wurden in die versenkbaren Panzerkuppeln eingebaut | 75 mm Feldkanonen, wurden in "normalen" Schartenbunkern verwendet | |||||||
81 cm Haubitze als Steilfeuergeschütz | Teile der Belüftungsanlage des Forts | |||||||
Panzerkuppeln beim Fort Simserhof
|
||||||||
Panzerbauteil für zwei MG's, vermutlich noch aus den Befestigungsanlagen des ersten Weltkrieges | Eine Panzerkuppel mit MG-Scharte und zwei Beobachtungsschlitzen | |||||||
Ein Stationär eingebauter Panzerturm | Eine Beobachtungskuppel | |||||||